Die Liechtensteiner Mountainbiker bewiesen beim Swiss Bike Cup in Basel eine aufsteigende Form. Romano und Marco Püntener, Maurin Riesen und Felix Sprenger freuten sich über das Saisonbestresultat im Swiss Bike Cup. Für Romano Püntener war es zudem der zweite Podestplatz in der UCI Junior Serie, dem Junioren-Weltcup.
Die Liechtensteiner Mountainbiker freuten sich auf den bekannten Klassiker in Basel, der sein 25-Jahr-Jubiläum feierte und bei heissen (Samstag), respektive schwül-warmen Temperaturen (Sonntag) ausgetragen wurde.
Der Parcours startete im Schänzli mit einer Bahnrunde, auf die rund zwei Minuten auf einer Asphaltstrasse folgten. Nach dem einzigen, jedoch knackigen Anstieg wurde die Abfahrt mit einigem Aufwand aufgewertet, sodass Sprünge und Anliegerkurven zu Fahrspass verhalfen. Nach längerer, schneller Fahrt ging es im Flachen wieder zurück Richtung Schänzli, wo der klassische Parcours mit kleineren Drops, Rockgarten etc. folgte. Erstmals konnte das perfekt organisierte Rennen wieder vor den Augen von Zuschauern abgehalten werden, was die Fahrer sehr schätzten.
Saisonbestresultat von Riesen
In der Kategorie Mega waren mit Maurin Riesen und Clemens Sprenger im Feld der 89 Athleten zwei Fahrer des RV Schaan am Start. Der Start verlief sehr unruhig und die hinteren Fahrer hatten mit dem aufgewirbelten Staub der Sandbahn zu kämpfen. Das gute Sommertraining von Maurin Riesen zahlte sich aus. Er zeigte eine schöne Steigerung im Vergleich zur ersten Saisonhälfte, verbesserte sich während des Rennens stetig und arbeitete sich von Startposition 45 auf Rang 27 vor. Das Ziel von Clemens Sprenger war es, sich in der Startrunde gut zu platzieren, was ihm auch gelang. Er absolvierte die erste Runde auf dem 55. Rang. Jedoch kam es beim Übergang von der Pferderennbahn ins Gelände, als sich die Fahrer einreihen mussten, zu einem Massensturz, in den Sprenger verwickelt war. Es brauchte entsprechend Zeit, bis sich dieser «Haufen» wieder auflöste und jeder sein Mountainbike zur Hand hatte. Clemens Sprenger hatte Glück im Unglück – trotz Schürfungen und Prellungen sowie verbogener Bremsscheibe setzte er das Rennen fort. Die zweite Runde absolvierte er auf dem 83. Rang und konnte sich in Runde drei auf Rang 79 vorarbeiten, auf welchem er das Rennen auch beendete. In Anbetracht des Unfalles und der staubigen und heissen Bedingungen war Clemens Sprenger froh, als er im Ziel war.
Sprenger und Püntener mit Saisonbestleistung in der U17
In der Kategorie Hard U17 waren Felix Sprenger und Marco Püntener am Start. Felix Sprenger nahm das Rennen als 13. von 81 gestarteten Athleten in Angriff. Der Start gelang ihm sehr gut. Er machte zu Beginn Tempo. Die einführende Bahnrunde absolvierte er zeitweise als Leader, beim Übergang ins Gelände gingen die Positionskämpfe aber los: Felix Sprenger musste die Spitze abgeben. Der Übergang von der Pferderennbahn ins Gelände verschmälerte die Piste. Die Fahrer mussten sich einreihen. Nach der ersten Runde lag Sprenger auf Rang 17. Im Laufe des Rennens konnte er seine Leistung sukzessive steigern und lieferte in der letzten Runde sogar die viertbeste Zeit. Auf der Schlussgeraden kam es zu einem Schlusssprint um Rang fünf. Der Triesner beendete das Rennen auf dem 7. Rang. Obwohl sich Felix Sprenger körperlich nicht ganz fit fühlte, fuhr er damit die beste Saisonklassierung auf dem Mountainbike ein, was ihn sehr freute.
Nach dem 9. Rang am Argovia Vittoria-Fischer Cup in Hägglingen vor einer Woche, war auch Marco Püntener gespannt, ob er sich in Basel steigern kann. Er wollte sich gleich von Beginn weg aus seiner Startposition nach vorne arbeiten. Dies gelang ihm super, sodass er nach der Bahn und der ersten von vier grossen Runden auf Position 15 anzutreffen war. Somit hatte er bereits 22 Fahrer überholt. Die kommenden zwei Runden konnte er seine Geschwindigkeit halten. Einzig Runde 3 gelang ihm nicht ganz nach Wunsch und er musste einige Konkurrenten ziehen lassen. Danach zeigte er nochmals viel Kampfgeist, sodass er schliesslich als 18. einfuhr. Das Saisonbestresultat im Swiss Bike Cup zeigt, dass sich das Sommertraining auszahlt und er blickt optimistisch Richtung weitere Rennen.
Dal Farra rutscht an besserer Klassierung vorbei
Bei den Amateuren kam Loris Dal Farra am Start sehr gut weg und konnte sich in der ersten Runde an die Gruppe der Top 10 anknüpfen. Nach einer Unachtsamkeit im Aufstieg rutschte er auf den sehr nassen Steinen aus und verlor den Anschluss. Diese Unachtsamkeit passierte noch einmal – und dies gleich nachdem er zusammen mit einer Fünfergruppe die Lücke wieder schliessen konnte. Dies warf ihn auf den 20. Rang zurück. Die letzten zwei Runden verrichtete er grösstenteils Führungsarbeit auf der langen Geraden. Am Ende zu zweit auf der Zielgeraden angekommen, konnte er den Sprint um Rang 21 für sich entscheiden. Auch wenn er die Top 20 verpasste, war Dal Farra mit der abgerufenen Leistung zufrieden. Aufgrund einer Migräne-Attacke musste Konstantin Alicke auf den Start verzichten.
Nach Konstantin Alicke muss auch Flavio Knaus aufgeben
Nach der erfolgreichen Europameisterschaft in Novi Sad reiste Flavio Knaus mit Spannung nach Basel, war das Rennen doch Teil des Juniorenweltcups. Leider aber plagten Knaus schon bald nach dem Start Rückenschmerzen, die immer stärker wurden und ihn leider gar zur Aufgabe zwangen. Jetzt heisst es, sich auszukurieren. Noch stehen diese Saison zwei Swiss Bike Cup-Rennen an, am 2. und 3. Oktober das Heimrennen in Schaan.
Letzter WM-Test von Romano Püntener geglückt
Das Rennen in Basel war für Romano Püntener gleichzeitig der letzte Test vor der Weltmeisterschaft in Val di Sole. Auf der Bahnrunde konnte er kontrolliert vorne mitfahren. Nach rund vier Minuten Fahrzeit der erste Anstieg: Auf Position 8 liegend, sah Püntener einen Konkurrenten vorne wegfahren. Er wollte mit, da er wusste, dass auf dieser Strecke eine Fluchtgruppe kaum mehr einzuholen ist. Der Liechtensteiner griff an und war am höchsten Punkt auf Position 2. Zusammen mit einem Kanadier an der Spitze, holte das Duo bereits in der ersten Runde 20 Sekunden Vorsprung heraus. Die beiden harmonierten gut und bauten den Vorsprung auf bis zu 40 Sekunden aus. Beim Schlussanstieg fuhr der Kanadier wiederum rund 15 Sekunden vorne weg, Püntener wollte dies wie in den vorangegangenen Runden in der Abfahrt wieder aufholen. Doch dieses Mal gelang dies nicht ganz, da überrundete Fahrer auf der Strecke waren. So kam er nicht mehr ganz ran, war aber schliesslich mit dem zweiten Rang – seinem Bestresultat sowohl im Swiss Bike Cup wie auch im Junioren-Weltcup – super happy und erhielt die Gewissheit, dass seine Form für die Weltmeisterschaft stimmt. lrv
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